Freitag, 18. Januar 2013

Was bisher geschah


Auch wenn wir Silvester verschlafen haben (ganz indisch, wertet das bitte als Indiz für unsere hervorragenden Integration) haben wir mitbekommen, dass ein neues Jahr begonnen hat.
Es ist an der Zeit eine kurze Bilanz zu ziehen.

Unser Projekt
Ausnahmslos immer wird uns das Gefühl gegeben, willkommen zu sein. Das ist echt motivierend und vermutlich einer der Gründe, warum wir uns noch nie mit ernsthaften Heimwehanfällen herumärgern mussten. Nicht nur die Kids sorgen für ein Familiengefühl, auch unser Director kümmert sich super um uns. Mit seiner Familie haben wir Anfang Januar beispielsweise einen Ausflug nach Mysore gemacht …Ein gelungener Start ins neue Jahr.

 P1040868 P1040867 - Kopie

Unser Umfeld
Gerüchten zu Folge wurde unserer Stadt von ehemaligen Freiwilligen auch als das “hässliche Hassan” bezeichnet. Darin steckt gewiss ein Fünkchen Wahrheit, zum Wohnen ist es hier trotzdem recht angenehm. Wir haben die nettesten Busfahrer Indiens, freundliche Nachbarn, zuvorkommende Obstverkäufer und überhaupt wohnen wir ja auch am Stadtrand. Da ist es zum einen echt idyllisch und zum anderen würden wir uns mit unseren Kindern vermutlich ohnehin überall wohl fühlen.

P1040486 P1040665 P1040533 - Kopie

Unsere Arbeit
…macht uns Spaß. Zusätzlich zu dem ganz normalen Unterrichten, veranstalten wir jeden Samstag eine Special Activity. Wir versuchen alles so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten und vom Besuch des Nikolaus, einer Olympiade oder Freundschaftsbändchen basteln. gibt es immer wieder etwas Neues.
Momentan helfen wir zudem recht viel im Büro mit. Das variiert allerdings, je nach dem was gerade ansteht. Somit haben wir Wochen, in welchen wir sieben Tage am Stück perfekt durchgeplant durcharbeiten und dann wiederum sehr entspannte Phasen (Kieselsteinchen im Reis suchen hat sich als hervorragende und sinnvolle Beschäftigung herausgestellt. Kann bei Bedarf auch stundenlang betrieben werden).

Übrigens haben 15 unserer Kinder an der Karl-Kübel-Trophy teilgenommen, welche sowohl im sportlichen als auch künstlerischen Bereich vergeben wird, und waren super erfolgreich.
Unter allen 350 Teilnehmer wurden zusätzlich die drei besten Spieler insgesamt gekürt: Zwei der Preise gingen an unsere Jungs.

P1040959 - KopieP1050293 P1040615 P1050108P1040880 - Kopie P1050139P1040851 - Kopie  

Unsere Erfahrungen
Richtig schwer hatten wir es bis jetzt noch nie. Wir wurden relativ behutsam an die hiesige Kultur gewöhnt und durften viel erleben.  Zusätzlich zu den Erfahrungen direkt im Projekt, wurde uns bei einigen mehrtägigen Aufenthalten auch das indischen Dorfleben näher gebracht. Dabei waren wir in Familien untergebracht, welche uns einmal mehr gezeigt haben, wie viel in Indien Gastfreundschaft bedeutet.
Allgemein bereiten uns die oberflächlichen Unterschiede zu Deutschland keine Probleme. Es macht uns nichts aus,  wenn wir ohne fließend Wasser in den Dörfern wohnen, nur traditionell gekleidet und solange es hell ist das Haus verlassen dürfen, Unmengen an Reis essen oder das gesamte Stadtbild…einfach anders ist. Daran haben wir uns gewöhnt.
Was uns ab und an eher schwer fällt ist, das Denken der Inder nachzuvollziehen. Natürlich kann man es nicht komplett pauschalisieren, aber meisten ist es eben so: Jeder lächelt nett, die wenigsten sagen direkt was sie denken. Weil niemand unhöflich sein möchte, muss man ständig zwischen den Zeilen lesen und selbst herausfinden was eventuell doch nicht so funktioniert, wie man es gerne hätte.

Eine der anderen hier gängigen Methoden sollte zu Gunsten des Weltfriedens jedoch eindeutig öfter praktiziert werden,
- Abwarten und Tee trinken. Dann ist plötzlich alles nur noch halb so wild.

P1050181 P1050163 P1050153 P1050315 P1050214P1050281P1050313P1050246

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen