Sonntag, 30. Dezember 2012

Auszeit…

 

…vom indischen Leben.

10 Weltwärtsler, 5 Tage, 1 Ziel: GOA

Impressionen unseres Weihnachtsurlaubes…

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Donnerstag, 6. Dezember 2012

Weihnachtszeit?

 

…richtig. Davon merkt man in good old Hassan absolut überhaupt gar nichts.
Während wir also Berichten von Zuhause über Weihnachtsmärkte, Plätzchen backen und Schneegestöber lauschen, herrscht hier nach wie vor eitler Sonnenschein.

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Was in Sachen Aufwand allerdings locker mit Weihnachten mithalten kann, ist das Lichterfest Diwali, welches Mitte November anstand.
Alle Kühe auf Hochglanz poliert, die Häuser geschmückt und das Essen… göttlich trifft es wohl wirklich am besten!
Außerdem gibt es an allen fünf Festivaltagen Feuerwerk –> Unfassbar viele Kinder mit unendlich vielen Crackern. Vom Lärm- und Gefahrenfaktor her, kriegsähnliche Zustände. Ungelogen! 

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Und letzte Woche stand dann das heiß ersehnte Zwischenseminar im KKID an!

Danke, danke, danke! Es war wirklich großartig, alle wiederzusehen! Das Programm war abwechslungsreich und es tat gut, fernab von Staub und Stadtlärm, die vergangen Wochen Revue passieren zu lassen.

Aber der Reihe nach:
Montag und Dienstag waren von klassischer Seminararbeit geprägt.
Mittwochs gab es einen Ausflug. Wasserfälle oder Tempelbesuch, lautete die glorreiche Auswahl dafür. Oder, wie Malathi es formulierte: „You can see water or… you can climb up thousand steps!“ Juhu.

Zunächst ging es jedoch in eine westliche Shopping Mall und Essen bei Subway.
Für uns war das ein echtes Highlight und, dadurch friedlich gestimmt, blickten wir dem Tempelbesuch gleich viel versöhnlicher entgegen. (Nur um das klarzustellen: wir haben prinzipiell nichts gegen Tempel. Aber nach drei Monaten Indien, hat ein Besuch im Fastfood-Restaurant einfach einen höheren Seltenheitswert.)
Wir stiegen also brav wieder in den Bus, als es auf einmal von den rechten Fensterplätzen aus tönte: „Elefaaaanten!”
Der Fahrer hielt an und langsam fiel der Groschen. Nichts mit „thousand steps”, stattdessen Elefanten angucken! Im Moment ist in Coimbatore nämlich Kurzeit. Mit LKWs, bei welchen wir uns wirklich fragen, wie sie die indischen Straße bewältigen, werden die Tempelelefanten aus allen Ecken des Landes angekarrt. Dann werden sie, einen Monat lang, so richtig verwöhnt: Schlammbaden, Massagen, viele Artgenossen. All inclusive.
Überraschung = 100% gelungen!

Die letzten Seminartage vergingen wie im Flug. Seit fast einer Woche sind wir jetzt wieder Zuhause und die Vorstellung, dass wir einen Teil der Gruppe erst in Deutschland wiedersehen… ganz schön komisch!

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Montag, 12. November 2012

How to make Indians happy

 

 

German cooking for Indian friends –> Kleines Dankeschön für große Gastfreundschaft

 

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Donnerstag, 8. November 2012

“Ready?”

 
“Yes, Miss!”, schallt es uns in voller Lautstärke entgegen. In den staatlichen Heimen für Kinder, welche mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind, legt man viel Wert auf Disziplin. Zumindest in der Theorie.

Wie bereits erwähnt, ist es eines der neuen Projekte unserer Organisation Prachodana, den Standard des Girls und Boys Home in Hassan zu erhöhen.
Dazu gehört beispielsweise die Rhythmisierung des Tagesablaufs, Verstärken der Hygiene und das Anlegen eines großen Gemüsegartens. Außerdem ein “Brainwashing” für die Mitarbeiter, welche teilweise noch mit einem Stock in der Hand herumlaufen, um die Kinder einzuschüchtern.

In den Heimen leben jeweils 50 Kinder zwischen 6 und 17 Jahren, die alle ruhig zu halten ist natürlich nicht immer leicht. Wie wir allerdings herausgefunden haben, ist der Silent Fox das ultimative Zaubermittel.
Wir wurden nämlich damit beauftragt, zweimal wöchentlich eine Spoken English Class zu halten. Zu unseren 20 “tangi” und “tamma” (kleine Schwestern und Brüder) aus Prachodana, sind also 100 weitere hinzugekommen. Aufgeteilt nach Mädels und Jungs, sowie denen, die Englisch schreiben und lesen können und den Anfängern, unterrichten wir insgesamt vier Gruppen. Das läuft immer recht spielerisch ab, wir singen viel und zwischendurch gibt es auch mal eine Runde Völkerball zum Auspowern.

Das unumstrittene Highlight dieser Kooperation war bis  jetzt  der Ausflug mit den Boys, welche in den Ferien nicht nach Hause zu ihren Familien konnten, in den Karnataka Forest.
Dort gibt es einen riesigen Spielplatz und eine große, flauschige Wiese. Perfekt zum Toben und Turnen!
Als die Kinder abends wieder in den Jeep gestapelt wurden, hatte wirklich jedes ein Grinsen, bis über beide Ohren, im Gesicht.

Und nachdem jetzt die Schule wieder begonnen hat, können wir auch endlich wieder mehr mit unseren Kids machen. Egal ob kneten oder malen, sie sind für alles zu begeistern. An dieser Stelle geht nochmal ein riesen Dankeschön an Marabu für die Acrylfarben!

Für nächsten Samstag ist Kinoabend geplant, wir haben nämlich herausgefunden, dass Prachodana im Besitz eines Beamers ist. Außerdem kommt am Wochenende Johanna, eine ehemalige KKS-Freiwillige, zu Besuch und in zwei Wochen steht schon das Zwischenseminar an. Nachdem wir unseren kleinen Durchhänger überwunden haben, ist es unglaublich, wie schnell die Zeit wieder verfliegt! Mehr als ein Viertel ist rum…

 

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Mittwoch, 17. Oktober 2012

Die Welt ist klein und unsere Geschichte wirklich wahr.

 

2008 lernten wir uns im Urlaub auf Korsika kennen. Was für ein Zufall… wir wohnen in Deutschland nur 10 Minuten voneinander entfernt.
2009 verstehen wir uns nach wie vor super. Gemeinsamer (geplanter) Urlaub in Kroatien.
2010 sind mittlerweile selbst unsere Freundeskreise vermischt. Wir haben es echt drauf ;). Alle zusammen: Ab nach Sardinien!
2011 ist Mittelmeer nicht drin, dafür der Breitenauer See.

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Und dann…

„Weißt du jetzt schon, was du nach dem Abi machst?“
„Ja, sieht ganz gut aus mit weltwärts.“
„Echt? Bei mir auch! Ich bin in zwei Wochen zum Auswahlseminar bei der Karl-Kübel-Stiftung eingeladen!“
„Im Ernst??? Ich auch!“
„Waaaaas? Wir haben uns beim Gleichen beworben??? Was für ein Zufall!“

Da wir wussten, dass die KKS normalweise NIE Freunde zusammen in ein Projekt steckt und wir uns auch sofort geoutet haben, haben wir echt nicht damit gerechnet... Aber scheinbar harmonieren wir einfach zu gut! Beide angenommen und im selben Projekt gelandet, was für ein Zufall!

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2012 INDIEEEEEEEN

Liebes Karl-Kübel-Team,
wir sind nach wie vor ein Herz und eine Seele!


Und jetzt das ultimative Special Feature

2008 auf Korsika haben wir uns ebenfalls mit Adam angefreundet. Zu dem Zeitpunkt hat er noch in Deutschland gelebt. Aus beruflichen Gründen ist er mit seinen Eltern und Geschwistern nach Bangalore gezogen.
Und Indien ist riesig, doch Bangalore und Hassan trennen nur eine vierstündige Busfahrt. Ratet mal, wo wir am Wochenende waren!

In einer anderen Welt

  • Hochhäuser, westliche Werbung, unendlich viel Verkehr, Luxushotels an jeder Straßenecke
  • Keine Kühe und kaum Schlaglöcher auf der Straße
  • Kaufhäuser und Supermärkte mit Rittersport, Pasta, Pesto, Haribo, Zara, unendlich vielen, teuren Marken, Kontaktlinsen und Schaufenstern, in welchen „normale“ Unterwäsche ausgestellt ist (- hier im Projekt identifizieren sie unsere Unterwäsche nicht mal als solche)
  • Clubs und Bars, die man so ebenfalls in Deutschland finden könnte
  • Riesige, namenhafte, verglast und verspiegelte Firmengebäude
  • Frauen in Jeans und T-Shirt
  • Frauen in Hotpants und Top. Allerdings nur in der „Bubble“

Adams Familie lebt zusammen mit anderen Ausländern und steinreichen Indern in der „Bubble“.
Das ist ein Compound, abgetrennt von dem normalen indischen Leben.
Davon gibt es in Bangalore duzende. Von außen sind sie kaum zu erkennen, aber passiert man ihr Tor, findet man sich in Amerika, Australien oder Spanien wieder. Jedenfalls nicht mehr in Indien.
Es ist unfassbar sauber, alle Häuser haben die selbe, dezente Farbe und vor jedem Garten stehen ein oder mehrere teure Autos. Für die Bewohner gibt es kaum einen Grund, diese heile Welt zu verlassen: Shops, ATM, Pool, Gym, Restaurant… Man hat hier alles.
Außerdem ist es vollkommen normal, mehrere Hausangestellte und einen Personal Driver zu haben. Für uns echt gewöhnungsbedürftig…

Wir haben uns aber total gefreut, das Wochenende dort verbringen zu können. Adams Familie hat uns so herzlich aufgenommen, das war echt super! Vielen, vielen Dank nochmal!

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Für uns war es total interessant, dieses „andere“ Indien zu sehen und mal wieder in einer richtigen Familie zu wohnen :).
Trotzdem war es auch schön, als wir in Hassan angekommen sind. Das ist hier einfach unser Zuhause geworden!
Allerdings wurden wir hier nicht von einer lärmenden Horde, sondern nur von zwei Kids begrüßt. Die anderen sind momentan in ihren Villages, es sind nämlich Ferien.

Das ist übrigens auch einer der Gründe für unseren Trip nach Bangalore, nach nur einem Monat im Projekt: Wir sind leider gerade mehr oder weniger arbeitslos…