Dienstag, 2. Oktober 2012

“But why?” “Indian culture!”

 

Wenn Jesus aus einem blau und rot blinkenden Leuchtrahmen auf dich hinabblickt und die Wände um dich herum rosa, blau und golden schimmern… dann bist du in einer indischen Kirche gelandet.

Den letzten Sonntag verbrachten wir mit der Familie und Freunden unseres Directors. Er begann mit besagtem Kirchenbesuch, welcher auf uns total surreal wirkte… So sauber, glitzrig und prunkvoll, in mitten einer staubigen Stadt. Ob die Kirchensteuer nicht anderweitig sinnvoller investiert werden hätte können…? Immerhin sitzen vor der Türe die Bettler. Was man der katholischen Kirche allerdings lassen muss: hier in Indien hat sie Full House, annähernd 1000 Menschen lauschen Woche für Woche andächtig der Predigt.

Anschließend haben wir eine Organic Farm besichtigt. Indiens Ökos entstammen allesamt der gebildeten Oberschicht. Für uns war es vor allem interessant zu sehen, wie Vanille, Kaffe & Co. angebaut werden. Ohne die Hilfe unseres Director Sirs hätten wir die Pflanzen niemals alle identifizieren können!

Auch unter der Woche erleben und verstehen wir aber immer mehr. Viele unserer Pläne sind bereits in die Tat umgesetzt. Die English-Class für die Staff-Mitglieder ist ein voller Erfolg und nachdem wir letzte Woche die Uhr gelernt haben, sind wir frohen Mutes, dass sie in Zukunft sogar pünktlich erscheinen werden. Wir waren außerdem schon bei einigen Women Self Help Group Meetings und haben nun auch diesen Arbeitsbereich Prachodanas kennengelernt. Das ist für uns besonders interessant, da wir momentan an einer Homepage für unsere Organisation basteln und so alle Informationen aus erster Hand erhalten. Und bei unseren Kindern ist mittlerweile das Zirkus-Fieber ausgebrochen… Dabei haben wir  mindestens genau so viel Spaß wie die Kids und die komplette Nachbarschaft ist bestens unterhalten.

Einige Rätsel bleiben allerdings nach wie vor ungelüftet: Was bedeutet der Punkt auf der Stirn? Warum dürfen am Ganesha-Festival nur die Jungs tanzen? Weshalb dürfen verwitwete Männer erneut heiraten, Frauen (sofern sie Kinder haben) aber nicht? Und warum muss man partout zwei Fußkettchen tragen? Die einzige Antwort die wir darauf bis jetzt erhalten haben: „Indian Culture.“

Heute haben wir übrigens zum ersten Mal in einem staatlichen Heim für Kinder, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind, unterrichtet. Das ist für Prachodana ein neues Projekt und wir freuen uns, daran teilhaben zu können. Mehr Infos dazu gibt’s dann in unserem nächsten Blogeintrag… :)

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